Daily Sorrows

Dienstag, 1. September 2009

Persönliche Katastrophen

Mein Weg zur Arbeit ist jeden Tag aufs neue ein Erlebenis. In der übervollen Straßenbahn blieb es mir nicht erspart die Sorgen einer Studentin zu hören: der Prof hatte ihre Unterlagen nicht ans Sekretariat weitergegeben, dadurch kann sie zur Prüfung nicht antreten, verliert ein volles Jahr und Stipendium, die Aufenthaltsgenehmigung wird nicht verlängert - sie war den Tränen nahe und ich kann es verstehen. Auch wenn das für den Außenstehenden nicht so dramatisch klingt - für sie persönlich ist es eine Katastrophe.
Am Schwedenplatz verlasse ich die Straßenbahn - dort erwartet mich die nächste Katastrophe. Ein Sandler - wie es auf gut österreichische heißt - liegt bewusstlos und schmutzig im eigenen Erbrochenen. Die Rettung kommt und hebt ihn auf eine Bahre während ich die Szene weitläufig umgehe. Die Rettungsbeamten schnauzen lautstartk die umstehenden Gaffer an "Wenn sie nicht dazu gehören gehen sie weiter". Auf der Rolltreppe höre ich noch einen anderen Sandler sagen: "so werns uns olle wegtrogn, an nochn ondan".
Ja, denke ich mir, alle - egal ob Sandler oder Manager, Arzt oder Straßenarbeiter. Alle werden wir mal weggetragen. Die persönliche Katastrophe trifft aber dann nicht die Verstorbenen, sondern die, die weiterleben müssen.

Freitag, 8. Mai 2009

Joggerin mit Dogge zusammengestoßen

(Fiktive Berichte zu diesem Vorfall)
Bericht in seriöser Tageszeitung:
Zusammenstoß mit Dogge glimpflich ausgegangen.
Ein Joggering hatte heute früh im Wiener Prater ein unangenehmes Erlebnis mit einer Dogge. Während sie ihre übliche runde lief, wurde sie von einer Dogger überrannt. Die Dogge war vom Hundehalter zum Apportieren eines Gegenstandes aufgefordert worden, den der Hundehalter unvorsichtigerweise genau über den Kopf der Joggerin geworfen hat. Die Joggerin erlitt bei dem Zusammenstoß Abschürfungen, Prellungen und einen leichten Schock, Dogge und Hundehalter konnten unerkannt ihren Weg fortsetzen.

Bericht in weniger seriöser Tageszeitung:
Riesendogge verletzt Joggerin.
Bei einem Zusammenstoß zwischen einer Joggerin und einer Dogge ist es heute früh im Wiener Prater zu dramatischen Szenen gekommen. Auf einem für freilaufende Hunde nicht erlaubten Stück stieß die Riesendogge mit voller Wucht gegen die nichtsahnende Joggerin. Der Hundehalter hatte in fahrlässiger Weise die Dogge so manipuliert, dass der Zusammenstoß unausweichlich war. Die Joggerin erlitt Verletzungen unbestimmten Grades, Hund und Herrchen konnten entkommen.

Bericht in einer Gratis-Zeitung:
Kampfhund für terroristischen Angriff ausgebildet - Hund verletzt Joggerin.
Im Wiener Prater fiel heute eine riesige Dogger über eine unbeteiligte Joggerin her. Der unbekannte Hundehalter (mutmaßlich Ali M., ein des Terrorismus verdächtiger Asylant) hetzte seine scharf abgerichtete Dogge mit Hilfe eines unbekannten Gegenstandes auf die unbescholtene Joggerin aus Wien. Diese wurde von der Dogge derart zugerichtet, dass sie nur unter Schmerzen den Unfallort verlassen konnte. Hund und Hundehalter konnten entkommen und stellen weiterhin eine Gefahr für ehrliche Österreicher dar.

Und so war es wirklich:
Hund Herrchen spielten mit ihrem Apportier-Socken, das Herrchen, ein gestandener Wiener, warf in einem nicht sehr hellen Augenblick den Apportier-Socken über die Joggerin, der Hund rannte los und stieß sie um. Neben ein paar Abschürfungen ist der Joggerin nichts passiert, der Hund kam mit dem Schrecken davon, das Herrchen musste noch an der Unfallstelle eingschläfert werden (leider nein, aber das hätte ich gern gemacht nachdem er mich mit "kennans ned aufpassn" auch noch angeschnautzt hat).

Donnerstag, 30. April 2009

Deutsches Fernsehen und österreichische Identität

Während die rechten Parteien in Österreich immer vor dem Verlust der österreichischen Kultur durch Zuwanderung reden habe ich das Gefühl, dass wir unsere Kultur oder Identität oder was auch immer von einer ganz anderen Seite bedroht sehen sollten - und das ist das deutsche Fernsehen.

Als mein Sohn 4 Jahre alt war waren Worte wie "Nee" "Menno" oder "Tach" bei ihm an der Tagesordnung. Wenn Österreich gegen Deutschland gespielt hat war er auf der Seite Deutschlands. Er erkennt den Unterschied in der Sprache nicht, wo hingegen ich auf der anderen Seite anhand der Sprache sofort erkenne, ob jemand aus Österreich oder Deutschland kommt.

Und nachdem er die Repräsentation der nächsten Generation darstellt frage ich mich, ob nicht die Parteien davor warnen sollten. Oder ob wir uns unserem Schicksal ergeben sollen ?

Donnerstag, 16. April 2009

Daten

Da hab ich mich heute den ganzen Tag mit meinen Daten beschäftigt und weiß noch immer nicht, was sie mir erzählen. Die Korrelationen sind nicht stark genug, Ähnlichkeiten verschwommen, viele Dinge unklar. Ich hoffe auf eine morgige Eingebung!

Donnerstag, 3. November 2005

Was Sinnvolles!

Da tauchen aus meiner Vergangenheit Menschen auf, die in ihrem Leben etwas Sinnvolles tun:
  • Entwicklungshilfe in Simbabwe
  • Sanitätsdienst in Afghanisatn
  • Sozialdienst im Altersheim
Und ich? Was tue ich? Dieses ganze Business-Getue nervt mich jeden Tag mehr. Und immer öfter träume ich davon, was anderes zu tun. Einer meiner großen Träume war: Kinderdorfmutter. Dafür bin ich langsam zu alt - vielleicht Kinderdorfoma? Nein, das ist es nicht. Aber sobald der Zwerg erwachsen ist und nicht mehr braucht - spätestens dann - suche ich mir etwas Neues, etwas Sinnvolles. Bis dahin muss es reichen, für Freund da zu sein und sie immer wieder zu bekochen.

Montag, 1. November 2004

Ein Gutschein fürs Leben

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Weihnachten kommt bald. Noch dazu hat meine Großmutter Geburtstag- sie ist 90, und mein Vater hat Geburtstag - er ist 60. Also 150 Jahre einer Familie (Mutter und Sohn) treffen heute aufeinander. Und sowohl für Weihnachen als auch für die biblischen Geburtstage stellt sich die Frage:
Was schenken?
Beliebt sind - weil austauschbar, selten Falsch und oft nicht eingelöst - Gutscheine.
  • Für meine Vater: ein Gutschein für ... da fällt mir sicher was ein
  • Für meine Großmutter: ein Gutschein für ... ???
Was schenkt man einem Menschen, der 90 ist, geistig fit aber kaum noch gehen kann, einen künstlichen Darmausgang hat und hilflos ist wie ein einjähriger, der Laufen lernt? Mein Großmutter - zu der ich aufgrund ihrer politischen Ansichten kein wirklich gutes Verhältnis mehr habe - wollte immer nur eins: Leben. Sie ist viel herumgereist, hat Berge bestiegen, ist mit Delfinen geschommen, hat mehrere Liebhaber gehabt (eigenartig soetwas über seine Großmutter zu sagen) und bis vor 5 Jahren hat sie immer noch wöchentlich eine kleine Reise unternommen.
Aber jetzt? Zuerst wollte ich Ihr einen Bildband schenken über die Orte, die sie am liebsten hatte: Die Alpen, Dolomiten, das Rote Meer. Doch dann dachte ich: das ist makaber - sie kann dort nie mehr hin. Dann dachte ich, ihr die Dinge zu schenken, die sie am liebsten ißt - Orangenmarmelade aus London, Pesto aus Italien, ungarische Salami.
Doch jetzt wird es auch ein Gutschein - ein Gutschein fürs Leben. Ein Gutschein für einen Ausflug mit ihrer Familie. Auch wenn ich dazu über meinen Schatten springen muß - sie bekommt damit das, was ihr am Wichtigsten war: das Leben!

Dinge, die man tun muß

In vielen Weblogs krassieren Listen, die mehr oder weniger gleich sind: 200 Dinge, die man in seinem Leben tun muß oder so.
Was - ich muß nur 200 Dinge tun? Darauf läßt sich das Leben reduzieren, auf 200 Dinge? Ein schauriger Gedanke!
Von diesen Dinge, die dort aufgelistet sind habe ich fast alle, die ich auch tun wollte, erledigt - ein Auszug gefällig:
  • Seen Siouxsie live - Done
  • Taken a Ferrari for a test drive - Done
  • Walked the stairs to the top of the leaning Tower of Pisa - Done
  • Taken a trip in a hot air balloon - Not done and will never be done
  • Seen at total eclipse - Done
etc.
(Die vollständige Liste findet man z.B. unter http://www.yewy.de/pivot/entry.php?id=245)
Da ich von den 200 Dingen nur 170 sind, die ich wirklich machen will und von diesen 170 nur noch 23 übrig sind stellt sich die Frage:
Ist es Zeit für mich ans Abdanken zu denken?
Aber halt, da gibt es ja noch eine andere Liste, die aus Zeiten stammt, in denen diese Listen mündlich überliefert wurden, daher ist sie auch kürzer:
  1. einen Baum pflanzen - done
  2. einen Sohne zeugen - done
  3. ein Haus bauen - not done
Da verlasse ich mich lieber auf die zweite Liste und sage: 2/3 meiner Aufgabe hier sind erfüllt, das letzte Drittel schiebe ich noch ein bißchen hinaus, dann habe ich auch noch mit dem Abdanken Zeit!
Und das gibt mir auch Zeit für die 200 000 Dinge, die auf meiner persönlichen Liste stehen!
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