(Fiktive Berichte zu diesem Vorfall)
Bericht in seriöser Tageszeitung:
Zusammenstoß mit Dogge glimpflich ausgegangen.
Ein Joggering hatte heute früh im Wiener Prater ein unangenehmes Erlebnis mit einer Dogge. Während sie ihre übliche runde lief, wurde sie von einer Dogger überrannt. Die Dogge war vom Hundehalter zum Apportieren eines Gegenstandes aufgefordert worden, den der Hundehalter unvorsichtigerweise genau über den Kopf der Joggerin geworfen hat. Die Joggerin erlitt bei dem Zusammenstoß Abschürfungen, Prellungen und einen leichten Schock, Dogge und Hundehalter konnten unerkannt ihren Weg fortsetzen.
Bericht in weniger seriöser Tageszeitung:
Riesendogge verletzt Joggerin.
Bei einem Zusammenstoß zwischen einer Joggerin und einer Dogge ist es heute früh im Wiener Prater zu dramatischen Szenen gekommen. Auf einem für freilaufende Hunde nicht erlaubten Stück stieß die Riesendogge mit voller Wucht gegen die nichtsahnende Joggerin. Der Hundehalter hatte in fahrlässiger Weise die Dogge so manipuliert, dass der Zusammenstoß unausweichlich war. Die Joggerin erlitt Verletzungen unbestimmten Grades, Hund und Herrchen konnten entkommen.
Bericht in einer Gratis-Zeitung:
Kampfhund für terroristischen Angriff ausgebildet - Hund verletzt Joggerin.
Im Wiener Prater fiel heute eine riesige Dogger über eine unbeteiligte Joggerin her. Der unbekannte Hundehalter (mutmaßlich Ali M., ein des Terrorismus verdächtiger Asylant) hetzte seine scharf abgerichtete Dogge mit Hilfe eines unbekannten Gegenstandes auf die unbescholtene Joggerin aus Wien. Diese wurde von der Dogge derart zugerichtet, dass sie nur unter Schmerzen den Unfallort verlassen konnte. Hund und Hundehalter konnten entkommen und stellen weiterhin eine Gefahr für ehrliche Österreicher dar.
Und so war es wirklich:
Hund Herrchen spielten mit ihrem Apportier-Socken, das Herrchen, ein gestandener Wiener, warf in einem nicht sehr hellen Augenblick den Apportier-Socken über die Joggerin, der Hund rannte los und stieß sie um. Neben ein paar Abschürfungen ist der Joggerin nichts passiert, der Hund kam mit dem Schrecken davon, das Herrchen musste noch an der Unfallstelle eingschläfert werden (leider nein, aber das hätte ich gern gemacht nachdem er mich mit "kennans ned aufpassn" auch noch angeschnautzt hat).
Siouxsie - 8. Mai, 14:05
Thematisiert wird Kaprun: Der Bau des Kraftwerks und das Unglück in der Gletscherbahn. Gezeigt wird die Profitgier, die Ausbeutung von aus der Ukraine verschleppten Arbeiter und die Gleichgültigkeit den Toten gegenüber die beim Bau oder in der Gletscherbahn umgekommen sind. Die Schauspieler sind großartig (vor allem Rudolf Melichar und Dietmar König), die Sprache umwerfend (Satzkonstruktionen, die durch Wiederholung und Umformulierung zu ganz neuen Einsichten verhelfen) und das Bühnenbild. Zu Recht lang anhaltender Applaus für Schauspieler und Regisseur.
Empfehlenswert für Jelinek-Liebhaber und solche, die es werden wollen!
PS: mir war es ein klein wenig zu "kommunistisch" - vielleicht leigt das aber auch daran, dass es am Abend vor dem 1. Mai aufgeführt wurde!
Siouxsie - 2. Mai, 08:02