Montag, 1. November 2004

Ein Gutschein fürs Leben

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Weihnachten kommt bald. Noch dazu hat meine Großmutter Geburtstag- sie ist 90, und mein Vater hat Geburtstag - er ist 60. Also 150 Jahre einer Familie (Mutter und Sohn) treffen heute aufeinander. Und sowohl für Weihnachen als auch für die biblischen Geburtstage stellt sich die Frage:
Was schenken?
Beliebt sind - weil austauschbar, selten Falsch und oft nicht eingelöst - Gutscheine.
  • Für meine Vater: ein Gutschein für ... da fällt mir sicher was ein
  • Für meine Großmutter: ein Gutschein für ... ???
Was schenkt man einem Menschen, der 90 ist, geistig fit aber kaum noch gehen kann, einen künstlichen Darmausgang hat und hilflos ist wie ein einjähriger, der Laufen lernt? Mein Großmutter - zu der ich aufgrund ihrer politischen Ansichten kein wirklich gutes Verhältnis mehr habe - wollte immer nur eins: Leben. Sie ist viel herumgereist, hat Berge bestiegen, ist mit Delfinen geschommen, hat mehrere Liebhaber gehabt (eigenartig soetwas über seine Großmutter zu sagen) und bis vor 5 Jahren hat sie immer noch wöchentlich eine kleine Reise unternommen.
Aber jetzt? Zuerst wollte ich Ihr einen Bildband schenken über die Orte, die sie am liebsten hatte: Die Alpen, Dolomiten, das Rote Meer. Doch dann dachte ich: das ist makaber - sie kann dort nie mehr hin. Dann dachte ich, ihr die Dinge zu schenken, die sie am liebsten ißt - Orangenmarmelade aus London, Pesto aus Italien, ungarische Salami.
Doch jetzt wird es auch ein Gutschein - ein Gutschein fürs Leben. Ein Gutschein für einen Ausflug mit ihrer Familie. Auch wenn ich dazu über meinen Schatten springen muß - sie bekommt damit das, was ihr am Wichtigsten war: das Leben!

Dinge, die man tun muß

In vielen Weblogs krassieren Listen, die mehr oder weniger gleich sind: 200 Dinge, die man in seinem Leben tun muß oder so.
Was - ich muß nur 200 Dinge tun? Darauf läßt sich das Leben reduzieren, auf 200 Dinge? Ein schauriger Gedanke!
Von diesen Dinge, die dort aufgelistet sind habe ich fast alle, die ich auch tun wollte, erledigt - ein Auszug gefällig:
  • Seen Siouxsie live - Done
  • Taken a Ferrari for a test drive - Done
  • Walked the stairs to the top of the leaning Tower of Pisa - Done
  • Taken a trip in a hot air balloon - Not done and will never be done
  • Seen at total eclipse - Done
etc.
(Die vollständige Liste findet man z.B. unter http://www.yewy.de/pivot/entry.php?id=245)
Da ich von den 200 Dingen nur 170 sind, die ich wirklich machen will und von diesen 170 nur noch 23 übrig sind stellt sich die Frage:
Ist es Zeit für mich ans Abdanken zu denken?
Aber halt, da gibt es ja noch eine andere Liste, die aus Zeiten stammt, in denen diese Listen mündlich überliefert wurden, daher ist sie auch kürzer:
  1. einen Baum pflanzen - done
  2. einen Sohne zeugen - done
  3. ein Haus bauen - not done
Da verlasse ich mich lieber auf die zweite Liste und sage: 2/3 meiner Aufgabe hier sind erfüllt, das letzte Drittel schiebe ich noch ein bißchen hinaus, dann habe ich auch noch mit dem Abdanken Zeit!
Und das gibt mir auch Zeit für die 200 000 Dinge, die auf meiner persönlichen Liste stehen!

Die Sorgen der Zwerge

Wenn man ein KInd bekommt - sei es zur Bereicherung des eigenen Lebens, Weitergabe von Erbgut oder welche Beweggründe auch immer dazu führen, dann merkt man schon nach kurzer Zeit, daß man dazu neigt, viele Dinge zu bagatellisieren:
  • ein verletztes Knie - wird schon wieder
  • ein Freund, der plötzlich keiner mehr ist - es gibt andere
  • Angst vor Geistern - es gibt keine Geister
Aber manchmal kann man aus dieser Mutter/Vaterrolle ausbrechen und stellt fest, daß die Sorgen der Zwerge auch die Sorgen der Großen sind. Sie treten vielleicht nicht im Tagesrhythmus auf und sind vielleicht - aber wirklich nur vielleicht - schwerwiegender, aber Verletzung, Verlust eines geliebten Menschen und Angst vor Armut, Arbeitslosigkteit oder dem Fliegen bestimmen auch unser - das "erwachense" - Leben. Und wenn wir uns jemandem anvertrauen, dann wollen wir ernst genommen werden - und unsere Zwerge auch!

Sonntag, 31. Oktober 2004

Phönix aus der Asche

Von Zeit zu Zeit passiert so was: ein Mensch, mit dem man sich einstmals verbunden fühlte und den man für immer verschwunden geglaubt hat taucht wieder auf. Anders, als man es erwartet hatte - aber was zählt ist nur eins: er ist wieder da.
Was tun?
Dort wieder anknüpfen, wo man aufgehört hat?
Neu anfangen - geht das überhaupt?
Das einzig Klare ist: nie wieder loslassen, sondern festhalten. Der Rest muß sich von selbst ergeben. Denn die wenigen Menschen, zu denen man Verbundenheit fühlt, darf man nicht entschwinden lassen.
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